Von inneren Schweinehunden und dem Anfangen

Du willst deine Ideen umsetzen? So legst du los!

Du hast spitzen Ideen und fragst dich, wie anfangen? Dann ist dieser Text für dich. Ich beschreibe darin die wichtigsten Punkte, um ans Ziel zu kommen. Du suchst nach mehr als einem Text um deine Träume Wirklichkeit werden zu lassen: hier der passende Workshop auf der Segelyacht.

„Sie wurden exmatrikuliert“ stand in der E-Mail und ich musste mich erst setzen. Zehn Jahre lang hatte ich mein Doktoratsstudium verlängert, allerdings nicht aktiv praktiziert. Es kamen spannende Jobs und interessante Aufgaben, die mich abhielten und mich mit meinem Diplom glücklich sein ließen. Bis zu dem Tag an dem die Studienabteilung diese E-Mail verschickte. Ich hatte die Deadline zur Einzahlung der Semestergebühr übersehen.

Alles andere ist wichtiger, sagt der Schweinehund
Als ich auf „antworten“ klickte rechnete ich niemals mit dieser Antwort: Ich bekam zwei Wochen Toleranz um die Exmatrikulation rückgängig zu machen. Es gibt noch Wunder und sehr flexible Menschen in der Studienabteilung! So kam es, dass ich spürte: jetzt oder nie, ran an das Doktorat. Ich beantragte eine Bildungskarenz und es konnte losgehen. Ich hatte „frei“ und bezog regelmäßige Zahlungen. Einen brandneuen Laptop bekam ich geschenkt. Betreuer hatte ich auch schon. Allerdings hatte ich jetzt auch endlich mal frei. Da sollte ich mir doch auch mal was Gutes tun. Und die dringend liegen gebliebenen Aufgaben erledigen. Und endlich mal meinen Haushalt in Schuss bekommen. Achja und meinem Hund* die Aufmerksamkeit schenken, die er verdient. Und Friends, endlich wieder mal was unternehmen. Mhhh. Die ersten Wochen verstrichen und die Dissertation schob ich vor mir her.

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Was war also los? Das Anfangen, das war los. Wie? Wo? Was? So viele Fragen. Die Idee, die hatte ich im Kopf, doch wo sollte ich anfangen? Manchmal wachte ich schweißgebadet in der Nacht auf, wälzte mich hin und her; purer Stress: allen hatte ich erzählt ich werde Doktorin und was ist. Nichts! Bibliotheksausweis besorgt. Bücher begannen sich zu stapeln. Nur das Blatt, das blieb weiß.

Den Schweinehund verstehen und überlisten
Für mich, in der Retrospektive, war der Schlüssel zum Erfolg die Beantwortung der Frage: Wie fange ich an? Meine Schwester hatte eine glorreiche Idee, sie lud mich zu sich nach Karlsruhe und nannte diese Woche gleich „Kick-off Woche“. Ich hatte ein Buch dabei, das hatte den Titel „Wie schreibe ich eine Abschlussarbeit?“ Und heraus kam ein Plan! Chewable bits and pieces heißt das auf Englisch. Stück für Stück statt gleich alles auf einmal.

Meine Schwester fragte mich auch beiläufig, bei den wohlverdienten Feierabend Gläsern Wein in dieser Woche, wofür ich das machte. Im Nachhinein erkenne ich, sie hat mir meine Vision entlockt und mich ein konkretes Bild malen lassen. Meine Visitenkarte mit einem Dr.in darauf. Und meine Kreditkarte und mein Personalausweis und alles; überall diese wenigen Buchstaben. Das hielt ich mir vor Augen.

Der Hund schläft nie – Routinen finden
Nach der Woche, wieder zu Hause, legte ich mir eine feste Routine zurecht. Jeden Tag saß ich um acht Uhr morgens am Laptop. Ich entwickelte Lese- und Schreibstrategien, holte mir Tipps bei einer Schreibtrainerin. Lesen und Schreiben ergaben mit der Zeit einen Flow. Zu Mittag kochte ich mir einen leichten Lunch und ging mit meinem Hund eine Runde spazieren. Er zeigte mir ganz deutlich welchen Vorteil Routinen haben, denn seine Bedürfnisse und mein Rhythmus ergaben unseren täglichen Zeitplan.

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Toleranz, mit mir selbst, statt mit dem Schweinehund
Dem Haushalt maß ich nicht mehr Aufmerksamkeit zu, als bei einer außerhäuslichen Erwerbstätigkeit. Ich akzeptierte, dass ich nie eine instagram-taugliche Wohnung haben würde und auch nie einen leeren Bügelwäschekorb. Denn allem, das im Haushalt nach mir und meiner Betätigung schrie, zeigte ich die kalte Schulter. Nein ihr Staubwölkchen, ich lass mich von euch nicht ablenken. Ich fokussiere mich auf mein Ziel.

In erster Linie akzeptierte ich mich selbst in diesem schreibenden Prozess. Mich, mit meinem Tempo; meinen Zwischenerfolgen – wow, bereits 60 Seiten im Dokument. Und mich, mit meinen Misserfolgen – eine richtig versemmelte Präsentation, die mich nicht nur in Tränen, sondern auch im Gefühl von „das wird nie was werden“ hinterließ.

Ein Schweinehund jagt den nächsten
Und der Tag kam an dem ich die über 200 Seiten im Copyshop ausdruckte, meine Dissertation war fertig. Was mich jedoch überraschte: es folgten neue Projekte und wieder neue Schweinehunde, die es zu überwinden galt.

Aber was ist jetzt anders? Ich habe eine Strategie. Und dieses Wissen – im Sinne von sharing is caring – teile ich gerne. Und deswegen habe ich gemeinsam mit zwei Schweinehundeüberwinderinnen-Champions einen Segeltörn für Frauen ins Leben gerufen, die Ideen haben, Träume und Wünsche. Und die sich der Frage stellen: Wie soll ich anfangen? 7. bis 14. September 2019, Biograd, Kroatien. Unternehmerinnen.segeln.


Die wichtigsten Tipps zusammengefasst:

  1. Hab‘ eine Vision: Nimm dir Zeit genau darauf zu schauen.
  2. Leite davon einen Plan ab: Wie haben es andere geschafft?
  3. Umgib dich von stärkenden Menschen: Lerne von und mit ExpertInnen!
  4. Lass dich nicht ablenken und entwickle Routinen: Dranbleiben ist der Schlüssel.
  5. Akzeptiere dich selbst: Wenn nicht du, wer dann?
  6. Rückschläge sind zum Lernen da: Reicher an Erfahrungen.

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Du hast spitzen Ideen und fragst dich, wie anfangen? Dann ist dieser Text für dich. Ich beschreibe darin die wichtigsten Punkte, um ans Ziel zu kommen. Du suchst nach mehr als einem Text um deine Träume Wirklichkeit werden zu lassen: hier der passende Workshop auf der Segelyacht.

„Sie wurden exmatrikuliert“ stand in der E-Mail und ich musste mich erst setzen. Zehn Jahre lang hatte ich mein Doktoratsstudium verlängert, allerdings nicht aktiv praktiziert. Es kamen spannende Jobs und interessante Aufgaben, die mich abhielten und mich mit meinem Diplom glücklich sein ließen. Bis zu dem Tag an dem die Studienabteilung diese E-Mail verschickte. Ich hatte die Deadline zur Einzahlung der Semestergebühr übersehen.

Alles andere ist wichtiger, sagt der Schweinehund
Als ich auf „antworten“ klickte rechnete ich niemals mit dieser Antwort: Ich bekam zwei Wochen Toleranz um die Exmatrikulation rückgängig zu machen. Es gibt noch Wunder und sehr flexible Menschen in der Studienabteilung! So kam es, dass ich spürte: jetzt oder nie, ran an das Doktorat. Ich beantragte eine Bildungskarenz und es konnte losgehen. Ich hatte „frei“ und bezog regelmäßige Zahlungen. Einen brandneuen Laptop bekam ich geschenkt. Betreuer hatte ich auch schon. Allerdings hatte ich jetzt auch endlich mal frei. Da sollte ich mir doch auch mal was Gutes tun. Und die dringend liegen gebliebenen Aufgaben erledigen. Und endlich mal meinen Haushalt in Schuss bekommen. Achja und meinem Hund* die Aufmerksamkeit schenken, die er verdient. Und Friends, endlich wieder mal was unternehmen. Mhhh. Die ersten Wochen verstrichen und die Dissertation schob ich vor mir her.

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Was war also los? Das Anfangen, das war los. Wie? Wo? Was? So viele Fragen. Die Idee, die hatte ich im Kopf, doch wo sollte ich anfangen? Manchmal wachte ich schweißgebadet in der Nacht auf, wälzte mich hin und her; purer Stress: allen hatte ich erzählt ich werde Doktorin und was ist. Nichts! Bibliotheksausweis besorgt. Bücher begannen sich zu stapeln. Nur das Blatt, das blieb weiß.

Den Schweinehund verstehen und überlisten
Für mich, in der Retrospektive, war der Schlüssel zum Erfolg die Beantwortung der Frage: Wie fange ich an? Meine Schwester hatte eine glorreiche Idee, sie lud mich zu sich nach Karlsruhe und nannte diese Woche gleich „Kick-off Woche“. Ich hatte ein Buch dabei, das hatte den Titel „Wie schreibe ich eine Abschlussarbeit?“ Und heraus kam ein Plan! Chewable bits and pieces heißt das auf Englisch. Stück für Stück statt gleich alles auf einmal.

Meine Schwester fragte mich auch beiläufig, bei den wohlverdienten Feierabend Gläsern Wein in dieser Woche, wofür ich das machte. Im Nachhinein erkenne ich, sie hat mir meine Vision entlockt und mich ein konkretes Bild malen lassen. Meine Visitenkarte mit einem Dr.in darauf. Und meine Kreditkarte und mein Personalausweis und alles; überall diese wenigen Buchstaben. Das hielt ich mir vor Augen.

Der Hund schläft nie – Routinen finden
Nach der Woche, wieder zu Hause, legte ich mir eine feste Routine zurecht. Jeden Tag saß ich um acht Uhr morgens am Laptop. Ich entwickelte Lese- und Schreibstrategien, holte mir Tipps bei einer Schreibtrainerin. Lesen und Schreiben ergaben mit der Zeit einen Flow. Zu Mittag kochte ich mir einen leichten Lunch und ging mit meinem Hund eine Runde spazieren. Er zeigte mir ganz deutlich welchen Vorteil Routinen haben, denn seine Bedürfnisse und mein Rhythmus ergaben unseren täglichen Zeitplan.

SeeFrauen.Unternehmerinnen.segeln.Hund1.1.jpg

Toleranz, mit mir selbst, statt mit dem Schweinehund
Dem Haushalt maß ich nicht mehr Aufmerksamkeit zu, als bei einer außerhäuslichen Erwerbstätigkeit. Ich akzeptierte, dass ich nie eine instagram-taugliche Wohnung haben würde und auch nie einen leeren Bügelwäschekorb. Denn allem, das im Haushalt nach mir und meiner Betätigung schrie, zeigte ich die kalte Schulter. Nein ihr Staubwölkchen, ich lass mich von euch nicht ablenken. Ich fokussiere mich auf mein Ziel.

In erster Linie akzeptierte ich mich selbst in diesem schreibenden Prozess. Mich, mit meinem Tempo; meinen Zwischenerfolgen – wow, bereits 60 Seiten im Dokument. Und mich, mit meinen Misserfolgen – eine richtig versemmelte Präsentation, die mich nicht nur in Tränen, sondern auch im Gefühl von „das wird nie was werden“ hinterließ.

Ein Schweinehund jagt den nächsten
Und der Tag kam an dem ich die über 200 Seiten im Copyshop ausdruckte, meine Dissertation war fertig. Was mich jedoch überraschte: es folgten neue Projekte und wieder neue Schweinehunde, die es zu überwinden galt.

Aber was ist jetzt anders? Ich habe eine Strategie. Und dieses Wissen – im Sinne von sharing is caring – teile ich gerne. Und deswegen habe ich gemeinsam mit zwei Schweinehundeüberwinderinnen-Champions einen Segeltörn für Frauen ins Leben gerufen, die Ideen haben, Träume und Wünsche. Und die sich der Frage stellen: Wie soll ich anfangen? 7. bis 14. September 2019, Biograd, Kroatien. Unternehmerinnen.segeln.


Die wichtigsten Tipps zusammengefasst:

  1. Hab‘ eine Vision: Nimm dir Zeit genau darauf zu schauen.
  2. Leite davon einen Plan ab: Wie haben es andere geschafft?
  3. Umgib dich von stärkenden Menschen: Lerne von und mit ExpertInnen!
  4. Lass dich nicht ablenken und entwickle Routinen: Dranbleiben ist der Schlüssel.
  5. Akzeptiere dich selbst: Wenn nicht du, wer dann?
  6. Rückschläge sind zum Lernen da: Reicher an Erfahrungen.

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12. Jul 2019 16:45 –
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