Sonnengruss an Bord

Yoga & Segeln für Frauen – ein Erfahrungsbericht

Viele haben uns gefragt, wie funktioniert das: Yoga am Segelboot? Das floatmagazin.de wollte es genau wissen. Hier findet ihr den Bericht über uns:

 

SeeFrauen Yoga Segeln

„Nimm wahr, wie deine Füße den Boden berühren. Spüre deinen Atem und richte die Hände in Richtung Decke, äh, Himmel.“
Es ist noch früh. Die Sonne ist gerade über Skradin aufgegangen und Yogalehrerin Navina Siedler leitet die Morgeneinheit an. Den Yogaraum hat sie diese Woche gegen die kroatische Inselwelt getauscht. Sechs Frauen stehen im Kreis auf der Aussichtsplattform einer alten Festung und blicken über die Bucht auf den Fluss Krka

Unten im Dorf ist es noch ruhig. „Hier in Skradin ist es besonders schön. Die Tagestouristen schlafen noch, und die Morgenstimmung über den Dächern ist unglaublich“, erklärt Navina. Dass Anfang Juli die Hochsaison in Kroatien eigentlich schon begonnen hat, ist in diesem Moment kaum zu glauben... „Aber keine Sorge, wir starten nicht jeden Tag so früh. Nur hier bietet es sich an“, ergänzt Skipperin Veronika Steger. Die beiden bieten Segel-Yoga-Urlaube speziell für Frauen an. „Wir planen jede Woche ganz individuell, je nach Wind und Wünschen der Teilnehmerinnen“, führt Veronika weiter aus.

​Werde ich da seekrank?
Szenenwechsel: Johanna steht am Steuer. Ihre Handgriffe wirken gekonnt. Dass sie vor drei Tagen das erste Mal ein Segelboot betreten hat, ist ihr nicht anzumerken. Sie verlagert ihr Gewicht auf den linken Fuß, steht aufrecht vorm Steuerrad und blickt konzentriert auf die kleinen Fäden im Vorsegel. Bei zwanzig Knoten Wind und Schräglage hält sie Kurs auf die Kornaten. „Ich war vorher noch nie auf einem Segelboot, und für Yoga hielt ich mich immer zu ungelenkig. Ich hatte schon Sorge, ob ich mich wohlfühle oder seekrank werde.“ Ihre Freundin Katharina hat sie auf die Idee gebracht – Segeln und Yoga für Frauen.

 

SeeFrauen Yoga Segeln

Die Kornaten entdecken

Das Etappenziel liegt heute mitten im Nationalpark Kornaten. „Da vorne wartet noch eine besondere Überraschung“, erklärt Skipperin Veronika und deutet auf die Felsengruppe vor ihnen. Ganz in der Nähe wird geankert. Der Wind hat mittlerweile nachgelassen, und Katharina will beim Ankermanöver helfen. Gemeinsam gehen die beiden vor zum Bug und sprechen noch einmal die Handgriffe durch. Dann geht’s los. Tiefe passt, vierzig Meter Kette, Anker eingraben. Erledigt. Kurze Zeit später schnorcheln einige der Gruppe Richtung Felsen. Die Unterwasserlandschaft der Kornaten bricht an vielen Stellen schroff ab. Beim Schnorcheln über die Abbruchkante hat man fast das Gefühl hinunterzufallen. Das Licht wechselt von sanftem Türkis in dunkles Blau. Dort ist der Grund nicht mehr zu sehen. An der Kante tummeln sich unzählige bunte Fischschwärme. Sie tauchen aus der Tiefe auf, umkreisen einige Steckmuscheln und verschwinden wenig später wieder nach unten.

 

SeeFrauen Yoga Segeln

Cruisen und Entspannen

Am nächsten Tag geht’s Richtung Südspitze Dugi Otok. Zu den Steilklippen und dem Salzsee in der Telašćica-Bucht. Die Strecke durch die Kornaten wollen alle segelnd zurücklegen. Es weht eine leichte Brise – perfekt zum gemütlichen Cruisen. Sandra möchte an den Leinen ziehen, Katharina steuern. Die meisten machen es sich mit ihren Büchern im Cockpit gemütlich. Immer wieder erinnert Skipperin Veronika: „Seid ihr bereit für die nächste Wende?“ Sandra geht in Position. Katharina lenkt am Steuer ein, die Schot wird losgeworfen, Sandra holt sie auf der anderen Seite dicht. Johanna hat es sich derweil am Vorschiff gemütlich gemacht. Sie will heute nur entspannen.

Die letzten Tagestouristen kommen der Gruppe entgegen, als am Abend die Yogamatten direkt am Salzsee Mir aufgelegt werden. Das Ufer ist menschenleer, und die Sonne steht bereits tief. Der See spiegelt die Schatten der Bäume und über eine der Yogamatten krabbelt eine Ameise. Katharina bemerkt sie gar nicht. Sie liegt mit geschlossenen Augen auf ihrer Matte und lauscht ihrem Atem.

 

Yoga im Wind

Über Nacht hat der Wind etwas zugelegt. Die Yacht hängt an einer Boje. Navina schlägt vor, den ersten Teil der Morgenyogaeinheit hinten im Cockpit und auf der Badeplattform zu machen. Dort ist es windgeschützter. Alle sind einverstanden und legen sich auf ihre Matten. Danach fragt sie in die Runde: „Habt ihr Lust auf Übungen im Wind?“ Selbstverständlich. Also stehen kurze Zeit später sechs Frauen vorne am Bug. Allerdings ohne Yogamatten, denn die wären davongeflogen. Übungen fürs Gleichgewicht bekommen dort eine ganz andere Bedeutung. Navina leitet die Übungen so an, dass jede Teilnehmerin ihr eigenes Tempo und den Schwierigkeitsgrad wählen kann. Die Schoten des Vorsegels sind ideal zum Festhalten. „Anders als im Yogaraum spielen das Wetter, die Wellen und der Wind hier eine ganz zentrale Rolle bei den Übungsabfolgen. Ganz einfache Übungen werden viel intensiver erlebt und in gewisser Weise direkt ins Leben geholt. Wir können den Wind nicht beeinflussen, aber ihn spüren und wahrnehmen, wie unser Körper darauf reagiert.“

Immer mehr Frauen wollen aufs Schiff

Johannas anfängliche Zweifel sind am zweiten Tag verflogen: „Jetzt bin ich echt begeistert. Die Yogaübungen sind genau richtig, und Segeln macht einfach großen Spaß. Ein genialer Urlaub.“ Und sie ist nicht die einzige: „Wir freuen uns sehr, dass sich immer mehr Frauen fürs Segeln begeistern. In Kombination mit Yoga ist es der perfekte Urlaub für Freundinnen“, ist Veronika Steger überzeugt.

Dieser Artikel ist ebenfalls hier auf der Website von float zu finden.

Viele haben uns gefragt, wie funktioniert das: Yoga am Segelboot? Das floatmagazin.de wollte es genau wissen. Hier findet ihr den Bericht über uns:

 

SeeFrauen Yoga Segeln

„Nimm wahr, wie deine Füße den Boden berühren. Spüre deinen Atem und richte die Hände in Richtung Decke, äh, Himmel.“
Es ist noch früh. Die Sonne ist gerade über Skradin aufgegangen und Yogalehrerin Navina Siedler leitet die Morgeneinheit an. Den Yogaraum hat sie diese Woche gegen die kroatische Inselwelt getauscht. Sechs Frauen stehen im Kreis auf der Aussichtsplattform einer alten Festung und blicken über die Bucht auf den Fluss Krka

Unten im Dorf ist es noch ruhig. „Hier in Skradin ist es besonders schön. Die Tagestouristen schlafen noch, und die Morgenstimmung über den Dächern ist unglaublich“, erklärt Navina. Dass Anfang Juli die Hochsaison in Kroatien eigentlich schon begonnen hat, ist in diesem Moment kaum zu glauben... „Aber keine Sorge, wir starten nicht jeden Tag so früh. Nur hier bietet es sich an“, ergänzt Skipperin Veronika Steger. Die beiden bieten Segel-Yoga-Urlaube speziell für Frauen an. „Wir planen jede Woche ganz individuell, je nach Wind und Wünschen der Teilnehmerinnen“, führt Veronika weiter aus.

​Werde ich da seekrank?
Szenenwechsel: Johanna steht am Steuer. Ihre Handgriffe wirken gekonnt. Dass sie vor drei Tagen das erste Mal ein Segelboot betreten hat, ist ihr nicht anzumerken. Sie verlagert ihr Gewicht auf den linken Fuß, steht aufrecht vorm Steuerrad und blickt konzentriert auf die kleinen Fäden im Vorsegel. Bei zwanzig Knoten Wind und Schräglage hält sie Kurs auf die Kornaten. „Ich war vorher noch nie auf einem Segelboot, und für Yoga hielt ich mich immer zu ungelenkig. Ich hatte schon Sorge, ob ich mich wohlfühle oder seekrank werde.“ Ihre Freundin Katharina hat sie auf die Idee gebracht – Segeln und Yoga für Frauen.

 

SeeFrauen Yoga Segeln

Die Kornaten entdecken

Das Etappenziel liegt heute mitten im Nationalpark Kornaten. „Da vorne wartet noch eine besondere Überraschung“, erklärt Skipperin Veronika und deutet auf die Felsengruppe vor ihnen. Ganz in der Nähe wird geankert. Der Wind hat mittlerweile nachgelassen, und Katharina will beim Ankermanöver helfen. Gemeinsam gehen die beiden vor zum Bug und sprechen noch einmal die Handgriffe durch. Dann geht’s los. Tiefe passt, vierzig Meter Kette, Anker eingraben. Erledigt. Kurze Zeit später schnorcheln einige der Gruppe Richtung Felsen. Die Unterwasserlandschaft der Kornaten bricht an vielen Stellen schroff ab. Beim Schnorcheln über die Abbruchkante hat man fast das Gefühl hinunterzufallen. Das Licht wechselt von sanftem Türkis in dunkles Blau. Dort ist der Grund nicht mehr zu sehen. An der Kante tummeln sich unzählige bunte Fischschwärme. Sie tauchen aus der Tiefe auf, umkreisen einige Steckmuscheln und verschwinden wenig später wieder nach unten.

 

SeeFrauen Yoga Segeln

Cruisen und Entspannen

Am nächsten Tag geht’s Richtung Südspitze Dugi Otok. Zu den Steilklippen und dem Salzsee in der Telašćica-Bucht. Die Strecke durch die Kornaten wollen alle segelnd zurücklegen. Es weht eine leichte Brise – perfekt zum gemütlichen Cruisen. Sandra möchte an den Leinen ziehen, Katharina steuern. Die meisten machen es sich mit ihren Büchern im Cockpit gemütlich. Immer wieder erinnert Skipperin Veronika: „Seid ihr bereit für die nächste Wende?“ Sandra geht in Position. Katharina lenkt am Steuer ein, die Schot wird losgeworfen, Sandra holt sie auf der anderen Seite dicht. Johanna hat es sich derweil am Vorschiff gemütlich gemacht. Sie will heute nur entspannen.

Die letzten Tagestouristen kommen der Gruppe entgegen, als am Abend die Yogamatten direkt am Salzsee Mir aufgelegt werden. Das Ufer ist menschenleer, und die Sonne steht bereits tief. Der See spiegelt die Schatten der Bäume und über eine der Yogamatten krabbelt eine Ameise. Katharina bemerkt sie gar nicht. Sie liegt mit geschlossenen Augen auf ihrer Matte und lauscht ihrem Atem.

 

Yoga im Wind

Über Nacht hat der Wind etwas zugelegt. Die Yacht hängt an einer Boje. Navina schlägt vor, den ersten Teil der Morgenyogaeinheit hinten im Cockpit und auf der Badeplattform zu machen. Dort ist es windgeschützter. Alle sind einverstanden und legen sich auf ihre Matten. Danach fragt sie in die Runde: „Habt ihr Lust auf Übungen im Wind?“ Selbstverständlich. Also stehen kurze Zeit später sechs Frauen vorne am Bug. Allerdings ohne Yogamatten, denn die wären davongeflogen. Übungen fürs Gleichgewicht bekommen dort eine ganz andere Bedeutung. Navina leitet die Übungen so an, dass jede Teilnehmerin ihr eigenes Tempo und den Schwierigkeitsgrad wählen kann. Die Schoten des Vorsegels sind ideal zum Festhalten. „Anders als im Yogaraum spielen das Wetter, die Wellen und der Wind hier eine ganz zentrale Rolle bei den Übungsabfolgen. Ganz einfache Übungen werden viel intensiver erlebt und in gewisser Weise direkt ins Leben geholt. Wir können den Wind nicht beeinflussen, aber ihn spüren und wahrnehmen, wie unser Körper darauf reagiert.“

Immer mehr Frauen wollen aufs Schiff

Johannas anfängliche Zweifel sind am zweiten Tag verflogen: „Jetzt bin ich echt begeistert. Die Yogaübungen sind genau richtig, und Segeln macht einfach großen Spaß. Ein genialer Urlaub.“ Und sie ist nicht die einzige: „Wir freuen uns sehr, dass sich immer mehr Frauen fürs Segeln begeistern. In Kombination mit Yoga ist es der perfekte Urlaub für Freundinnen“, ist Veronika Steger überzeugt.

Dieser Artikel ist ebenfalls hier auf der Website von float zu finden.

7. Jan 2018 18:15 –
Facebook Twitter